Corona-Jahr 2020
Da in diesem Jahr die JHV nicht stattfinden konnte, soll dieser kleine Rückblick Zeugnis darüber abgeben, dass der Verein lebt.
Zahlreiche Aktivitäten, trotz Corona
Natürlich ist es betrüblich, dass der Verein die meisten Veranstaltungen in diesem Jahr absagen musste. Das gesellschaftliche Miteinander kam abhanden und wird auch weiterhin fehlen, zumal neben den traditionellen Veranstaltungen auch einige neue Dinge angegangen werden sollten. Damit wird man wohl noch einige Zeit warten müssen.
Dennoch, die Vereinsaktivitäten waren trotz Corona zahlreich und in kleinen Gruppen war man aktiv zum Wohle des Vereins und der Bürger.
Unter freiem Himmel konnte ja meist mit genügend Abstand gearbeitet werden. Die betreuten Wanderwege wurden weiterhin fleißig genutzt und waren in Stand zu halten und zu verbessern. So konnte der Verein schon im Frühjahr – gerade zum Beginn des Lock Down – neue Ruhebänke an den Wanderwegen aufstellen. Ebenso wurden neue Infotafeln geschaffen und angebracht sowie Prospektständer mit werbendem und informierendem Inhalt.
Aber es waren nicht nur die Wanderwege die betreut und instantgehalten wurden.
Auch die Verschönerung der Rheinanlagen war wiederum ein Anliegen. Im Mai berichteten wir über die Neugestaltung des Ehrenmales zum Gedenken an die Opfer, die durch den Überfall der Separatisten auf Brohl ums Leben kamen.
Weiter wurde zusammen mit der Ortsgemeinde ein Blühfeld vor dem Aalschokker Katharina angelegt. Das Saatgut hierzu wurde von der Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt. Passend dazu entstand ein außergewöhnliches und innovatives Insektenhotel, damit der Nektar nicht ungenutzt bleiben soll.
Bürger, denen diese Idee gefällt und die Spaß an den schönen Fotos der Blühwiese haben könnten eine Patenschaft für diese Blühfläche übernehmen, damit sie auch im nächsten Jahr wieder so prächtig wirkt und ihren Beitrag zum Naturschutz und für die Umwelt leisten kann.
Gedenken an die 1. Brohler Pfarrkirche
Eine weitere Infotafel mit historischen Angaben über die 1. Brohler Pfarrkirche von 1680/1681 fand ihren Platz an deren früherem Standort. (Siehe Bericht unter Historisches Brohl).
Neue Vereinsfahne
Schon länger gab es im Verein den Wunsch nach einer eigenen Fahne, die jetzt realisiert werden konnte. Da es keine historischen Vorbilder gab, galt es zu überlegen wie die Fahne zu gestalten sei und wie die Beschaffenheit sein sollte.
Die Entscheidung, für das Fahnenmotiv den Aalschokker „Katharina“ zu verwenden, lag letztlich auf der Hand, da der historische Schiffskutter ja schließlich auch der Namensgeber für den Verein ist. Mit Hilfe der örtlichen Werbeagentur Bafix wurden einige Entwürfe gestaltet und Muster kreiert. Dann war sie endlich entworfen, die eigene Vereinsfahne.
Eigens wurde in den Rheinanlagen vor dem Aalschokker ein Fahnenmast aufgestellt.
Mit großem Radau, durch die „Böllerbuben“ veranstaltet, wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die neue Vereinsfahne des Kulturvereins erstmalig präsentiert wurde.
Die neue Fahne circa 240 x 110 cm, kann von Interessierten zum Preis von 55,00 Euro über den Kulturverein erworben werden.
Mahnmal in den Brohler Rheinanlagen, Mai 2020
Der Mord an den Brohler Bürgern Josef Patron und Gabriel Hommen sen. sowie Gabriel Hommen jun. durch Separatisten jährt sich in 2023 zum 100-ten Male. Die Mitglieder des Brohler Kulturvereins machen sich aktuell dafür stark, das Mahnmal, welches die Brohler Bürger den Opfern des Ortes in Dankbarkeit und zur Erinnerung gesetzt haben, in einem würdigen Zustand zu präsentieren.
Durch die übernommene Pflegepatenschaft setzt der Verein ein weiteres Zeichen, sich für den Ort stark zu machen und zu engagieren.
Was war vor fast hundert Jahren geschehen?
Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg gab es Bestrebungen, das Rheinland und Teile der Pfalz vom Deutschen Reich abzutrennen, was im Interesse der Besatzungsmächte lag und durch diese unterstützt wurde, um einen Pufferstaat zum Deutschen Reich zu bewirken.
Im Oktober 1923 wurde zunächst in Aachen und dann auch in Koblenz die Rheinische Republik ausgerufen. Da diese neue Republik weder über eigene Strukturen noch über Geld verfügte, sollte die Macht durch Gewalt, Requisitionen und Plünderungen gegen anders Denkende durchgesetzt werden.
Das führte in der Bevölkerung zu Widerstand und auch in Brohl wurde eiligst eine Bürgerwehr aufgestellt. Von dieser hatten die Separatisten erfahren und sie wollten die Rädelsführer Anton Bröhl und Hans Felinger bestrafen. Circa 40 Separatisten vielen am 9.11.1923 in Brohl ein. Das der Pöbel wegen einer Verwechslung offensichtlich das falsche Haus überfiel, lässt das Schicksal der Opfer, denen dieses Mahnmal gewidmet wurde, in Brohl besonders tragisch erscheinen. (siehe auch Historisches Brohl)