Exkursion auf dem „Katharinaweg“ am 07.10.2023

Der Kulturverein Brohl, als Entwickler und Betreuer der beiden Rundwanderwege „Katharinaweg“ und „Himmelsleiterweg“, hatte zum wiederholten Mal eine geführte Wanderung im Angebot. Zum 5-jährigen Jubiläum der Rundwanderwege begleiteten zwei Experten die Wanderer. Dies waren Dipl.-Geologe Paul Delfs, der als Mitgestalter der Wanderwege ohnehin ein Kenner der heimischen, durch den Vulkanismus geprägten, Region ist und der Biologe Professor Dr. Thomas Wagner – Uni Koblenz, ein ausgewiesener Experte der hiesigen Flora und Fauna. Beide glänzten durch ihr profundes Wissen und ließen die Wanderung zu einer Exkursion werden.

So erfuhren die Teilnehmer u.a., wie die wunderbare Landschaft unserer Heimat, im Zusammenspiel der inneren und äußeren Kräfte der Erde, im Laufe der vergangenen Jahrhunderttausende geprägt und gestaltet wurde. Beginnend von der Entstehung des rheinischen Schiefergebirges, dessen Hebung und der damit verbundenen Talbildung des Rheins und seiner Nebenflüsse bis zu den jüngsten Erscheinungen des Vulkanismus in der Osteifel. Die regionale Geologie wurde den Teilnehmern sozusagen im Vorübergehen nähergebracht.

Auch der Brohltaltraß, der in Folge des gewaltigen Vulkanausbruchs vor ca. 13.000 Jahren als alles vernichtende Glutwolke das Brohltal bis zu 60m Höhe füllte oder die auf den Vulkanismus zurückzuführende Mineralwasserquelle des Tönissteiner Sprudels wurden betrachtet.

Bedauernd wurde in diesem Zusammenhang festgestellt, dass die dort seit „ewigen Zeiten“ bestehende Zapfstelle für unbehandeltes Mineralwasser offensichtlich dauerhaft abgestellt wurde, so dass die bei vielen Wanderlustigen beliebte Möglichkeit den Durst zu stillen nicht mehr besteht.

Thomas Wagner gab wissenswerte Informationen zu den Pflanzen, Pilzen, Käfern und anderen Insekten, die den Weg säumten. So konnten u. a. der Plattkäfer Uleiota planata und der Großlaufkäfer Carabus problematicus, mit seinen geruchsintensiven Abwehrdrüsen an der Hohen Buche sowie die in Rheinland-Pfalz auf der roten Liste als gefährdet eingestufte Blauflügelige Ödlandschrecke in der Lavagrube des ehemaligen Vulkans Leilenkopf demonstriert werden.

blauflügelige Ödlandschrecke

Zudem luden zahlreiche Ausblicke und Rastplätze bei dem tollen Wanderwetter zum Verweilen ein. Die große Pause gab es bei km 8 auf der Mosenmühle. Hier war es Müllermeister Rainer Mosen, quasi als weiterer Experte für Tuffabbau und Traßgewinnung, der das sogenannte Bohr vorstellte, mit dem die Bohrlöcher zur Vorbereitung von Sprengungen gemacht wurden, die dann mit Schwarzpulver gefüllt wurden. Ein Requisit aus der Mühlenvergangenheit als Traßmühle.

Rainer Mosen erklärt das Bohr

Die Exkursion endete mit einem gemütlichen Abschluss im Brohler Biergarten. Der Kulturverein freut sich über den Erfolg der Wanderung und die Begeisterung der Teilnehmer für die geologischen, biologischen und kulturellen Schätze der Region.

Kommentare sind geschlossen.