Filmabend 2025 „München 1972“ Das Olympia-Attentat

Es sollten die heiteren Spiele von München werden. Man wollte dem negativen Bild von Nazi-Deutschland etwas entgegensetzen. Polizei und Sicherheitskräfte ohne Waffen und ein offenes Olympiadorf und Stadtbild waren ein ehrenwertes Unterfangen, was gänzlich danebenging.

In seiner spannenden und leider immer noch aktuellen Dokumentation über die Geschehnisse von 1972 entlarvt Uli Weidenbach den Dilettantismus der damaligen Verantwortlichen in Politik, Krisenstab und bei den Polizeikräften.

Eine Aufarbeitung dieses Dramas wird erst nach Jahrzehnten möglich, da endlich die Mauern des Schweigens zu bröckeln beginnen. Der Zugang zu Dokumenten und Verschlusssachen wird allmählich leichter, indem die Verantwortlichen jener Zeit an Einflussnahme verlieren. Neben der politischen Dimension standen das Leid der damaligen Opfer und der Kontakt zu den Hintermännern sowohl im Film als auch in der nachfolgenden Diskussionsrunde im Vordergrund.

In seiner gewinnenden Art gelingt es dem Filmemacher einen Zugang zu den immer noch traumatisierten Hinterbliebenen zu schaffen. Eine Verbindung zu der Ehefrau und Tochter von Andrè Spitzer, dem ermordeten israelischen Fechttrainer, besteht bis heute.

Spannend die Erzählungen zu dem Treffen mit Abu Daoud, Mitglied der PLO und einer der Drahtzieher des Attentats, den das Filmteam zweimal im Exil in Damaskus aufgesucht hat.

Nach über 2 Stunden Film und Diskussion konnte Uli Weidenbach trotz des schwierigen Themas ein zufriedenes Publikum hinterlassen, und er versprach auch im nächsten Jahr wieder nach Brohl zu kommen, wo er ein Stammpublikum vorfinden kann.

Das ermöglicht den Hinweis auf die nächsten Beiträge von Uli Weidenbach.

Am 10.11. eine ARD-Dokumentation über die Anschläge von Paris in 2015, die während des Fußballländerspiels Frankreich – Deutschland verübt wurden.

Am 23.11. im ZDF eine Dokumentation über „Das schönste Gesicht des Sozialismus“ Katarina Witt.

Die Themen gehen also nicht aus, und es wird sicher im nächsten Jahr wieder interessante Hintergrundberichte zu einem seiner bisher über 50 Filme und Dokumentationen geben.

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