Filmabend 2018 „Burgbrohl Gestern und Heute“ von Karl Hans Heuft

Große Zuschauer Resonanz beim Filmabend des Brohler Kulturverein „Aalschokker Katharina“ e.V.

Wer kennt Sie nicht, die alten kleinen schwarz/weiß Fotos mit den gezackten Rändern und die alten Filme, meist im 8mm Format, wackelige Aufnahmen mit flimmerndem „Schnee“ auf schlechter Leinwand oder weißen Betttüchern?

Was Karl Hans Heuft aus solchen Vorlagen gemacht hat ist beeindruckend. Natürlich hilft die moderne Technik und Fotoprogramme, kann doch bereits ein PC und ein Smartphone aus digitalisierten Bildern „fahrende“ Aufnahmen vortäuschen. Karl Hans Heuft ist es darüber hinaus auch gelungen, durch die großartige Vertonung die Fotos lebendig zu machen. Der Betrachter ist mitten im Geschehen dabei, sei es beim Motorradrennen, wo er die Motoren aufheulen lässt, oder an der Strecke neben der Brohltalbahn, wenn diese ihren Dampf ablässt.   

Der vorgeführte Film mit dem Titel „Burgbrohl – Gestern und Heute“ erstellt durch Karl Hans Heuft, konnte auch die wiederum zahlreich erschienene Bürger aus Brohl-Lützing und naher Umgebung begeistern.

Er zeigte Bilder aus den 20er Jahren bis heute, fasst 100 Jahre Zeitgeschichte und Zeitgeist unserer Heimat wurden dokumentiert.

Die ersten Bilder nahmen das Publikum gleich gefangen. Die neu erbaute Fritz-Beck-Straße stellte ein Ereignis dar und forderte die Motorsportfreunde Brohltal heraus, dort Bergrennen zu veranstalten. Wie die Teilnehmerliste zeigt, wurden überwiegend Fahrer zwischen Koblenz und Köln angelockt. Trotzdem konnten sich einheimische Fahrer wie Anton Heuft aus Burgbrohl, und Johann Bantes aus Oberlützingen in die Siegerlisten eintragen. Tagesschnellster war 1926 Andreas Strong aus Niederoberweiler mit 3:28.7 Minuten. Am Start waren auch Peter Mosen und Baron Karl von Geyr und aus Brohl ein Felix Rothbrust, sowie ein Frl. Schwarz, die als Frau – immerhin zu der Zeit – außer Konkurrenz mitfahren durfte.  

Eine Fahrt auf der heutigen B 412 im Zustand der 30er Jahre fügte sich an, vorbei an Nonnsmühle, Schweppenburg und Tönisstein zum Geysir in Andernach.  

Es folgten Bilder aus Burgbrohl in der Kriegszeit, sowie Familienbilder aus dem Heuft-Nachlass, wie sie zu dieser Zeit überall hätten entstanden sein können.

Ein Betriebsausflug der Firma Gebr. Rhodius startete von Brohl aus mit dem Schiff. 

Der zweite Filmabschnitt, mit Bildern von Burgbrohl damals und heute, hat dem Film den Titel gegeben. Alte Fotos wurden von den gleichen Standpunkten neu aufgenommen, was zum Teil nur durch den Einsatz einer Drohne erreicht werden konnte und in einem Fall von einem Heißluftballon aus, wie Karl Hans Heuft zu berichten wusste.   

Der Film endete mit alten und neuen Fotos der Kaiserhalle, einem einmaligen Denkmal aus dem 19. Jahrhundert, das durch großartiges Engagement einer Bürgerinitiative gerettet wurde und so der Nachwelt erhalten bleibt.

Im Anschluss an die Vorführung stand Karl Hans Heuft für Fragen zur Verfügung und es wurde angeregt diskutiert und Erinnerungen ausgetauscht.

Franz Josef Döpgen, der bewährte Operateur beim Kulturverein hatte noch was in petto. In einem Film aus den 60er Jahren zeigte er einen der letzten Aalschokker beim Aalfang mit der Urmitzer Familie Wirtz.

Eine weitere Zugabe gab es aus einem Beitrag der SWF Landesschau. Der letzte harte Winter, der seinen Namen noch verdient hatte, zwang damals über 70 Schiffe in den Brohler Hafen. Der Eisgang auf dem Rhein und im Hafen selbst machte damals eine Weiterfahrt unmöglich. Das Öl drohte sogar mancherorten knapp zu werden, da natürlich auch die Tankschiffe festlagen. Die Geschäfte in Brohl und die Gaststätten, die 1963 noch zahlreich vorhanden waren, verzeichneten eine Sonderkonjunktur.   

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